Die Ortsgruppe der NaturFreunde Langenselbold e. V. wurde im Jahr 1923 gegründet. Damals trafen sich hier junge Menschen, viele von ihnen politisch und gewerkschaftlich organisiert. In einer Zeit wirtschaftlicher Not fanden sich in Langenselbold engagierte Bürger:innen, die den Gedanken und Idealen der Gründer der internationalen Naturfreundebewegung folgen wollten – dem Wiener Lehrer Georg Schmiedel, dem Sensenschmied Alouis Rohrauer und dem Jurastudenten Karl Renner, dem späteren ersten Bundeskanzler der Republik Österreich. Ihr Ziel war es, den arbeitenden Menschen einen Zugang zur Natur zu ermöglichen, sie aus den engen Wohnungen, überfüllten Fabriken und dem stressigen Alltag herauszuführen – hinein in die freie Natur.
Verbot und Neubeginn
Wie die gesamte Naturfreundebewegung wurden auch die NaturFreunde Langenselbold während der Zeit des Nationalsozialismus verboten. Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab 1948, fanden sich die Mitglieder erneut zusammen. Wenig später konnte in der wunderschönen Lage des Weinbergs ein Gebäude erworben werden – es wurde schnell zu einem beliebten Ausflugsziel für die Langenselbolder Bevölkerung.
Das NaturFreundehaus Wingertskippel entsteht
Viele Besucher zog es auf den Weinberg zum Haus „Wingertskippel“, und bald reifte die Idee, ein eigenes Gästehaus zu errichten – denn was wäre ein Naturfreundehaus ohne Übernachtungsmöglichkeiten? Mit Unterstützung des Landes Hessen, der Gemeinde Langenselbold, zahlreichen Spendern und Unterstützern aus der Geschäftswelt und vor allem durch den unermüdlichen Einsatz der Vereinsmitglieder konnte das Gästehaus 1968 feierlich eingeweiht werden.